Warum Hühner im eigenen Garten halten?!

 


Moin zusammen!

Wenn man sich in seiner Nachbarschaft oder dem weiteren Umfeld mal so umschaut, dann wird man sicherlich auch Hühnern begegnen. Ich behaupte sogar, dass eigentlich jeder jemanden kennt, der Hühner in seinem Garten hält! Gerade in Zeiten von Corona sind immer mehr Menschen aufs Huhn gekommen - so auch wir. Aber bei uns hat die Geschichte schon 2014 angefangen, als wir in unser Haus gezogen sind. Denn auf der anderen Seite des Gartenzauns gab es quasi schon immer Hühner und anderes Geflügel. Und irgendwie war es dann nur eine Frage der Zeit, bis sie auch in unseren Garten Einzug gehalten haben...

Wie wir aufs Huhn gekommen sind

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Wir selber hatten keine Tiere im Garten und die anderen Nachbarn im Wohngebiet auch nicht, aber im weiteren Umfeld gab es kleine Bauernhöfe und ich war schon als Kind immer ganz fasziniert davon. Und so haben wir vor einigen Jahren auch ganz gezielt nach einem Haus mit einem großen Garten gesucht. Wir wollten für unsere eigenen Kinder auch gerne ein Stück dieser Idylle aus unserer Kindheit haben mit einem kleinen Selbstversorgergarten und ausreichend Platz zum Spielen. Mit Hühnern hatten wir bis zum Einzug rein gar nichts am Hut und wenn sie nicht auf der anderen Seite des Gartenzauns gelebt hätten, wären wir wohl auch nie selber aufs Huhn gekommen! Aber da waren sie: neugierig und zutraulich und ein wahrer Magnet für die Kinder. Der Große und später auch die Kleine hingen regelmäßig am Gartenzaun und mit der Zeit wollten sie auch immer wieder rüber in Nachbarin's Garten und dort die Hühner füttern. Und dann kam der Tag im Frühjahr 2020, als sich die Nachbarin ein paar neue Hühner für ihre Gruppe holte... Darunter eine sehr kesse Zwerghuhn-Henne, die immer wieder einen Weg unter dem Zaun durch in unseren Garten fand und sich lieber dort aufhielt, als im eigenen Auslauf.

Unser Garten schien also recht hühnertauglich zu sein und dann war da ja noch die alte Gartenhütte, in der nur Ramsch rum stand und die eh für nichts genutzt wurde. Es folgten lange Gespräche und teilweise auch Diskussionen mit dem Mann im Haus, der in der Hütte eher Potenzial für eine Männerbude sah, als für einen Hühnerstall! Aber mal ehrlich: aus der Hütte war seit über 5 Jahren keine Männerbude geworden, dieses Argument zog bei mir also nicht. Die Kinder und ich schauten unzählige Videos von "Happy Huhn" auf Youtube und ich informierte mich ausführlich über Hühnerfutter und Co. Und dann war es ganz kurz entschlossen im August 2020 soweit: unsere ersten 4 Hühner zogen ein. Aber dabei sollte es nicht bleiben...

Hühner sind tolle Haustiere 

Viele kennen ja in erster Linie die braunen und weißen Hühner aus den Legebetrieben oder von Bauernhöfen, die für ordentlich dicke Frühstückseier sorgen. Für uns stand immer fest, dass wir uns Rassehühner anschaffen werden - am besten eine richtig bunte Truppe! Denn die Auswahl ist wirklich groß und da fällt es einem wirklich schwer sich zu entscheiden. Und eines muss auf alle Fälle gesagt werden: die Hühner sind hier Haustiere! Sie haben alle einen Namen und die meisten von ihnen sind auch recht zahm. Das ist vor allem für die Kinder richtig toll. So macht es nämlich auch gleich viel mehr Spaß, bei der täglichen Arbeit rund um den Hühnerstall zu helfen. Und die Eier schmecken natürlich auch doppelt so gut, wenn man weiß, von welchem Huhn sie gelegt worden sind. Hühner haben übrigens auch Lieblingsmenschen... Nicht jedes Huhn lässt sich hier gleichermaßen von jedem anfassen oder mit Leckerlies füttern! So besteht auch zwischen den Kindern und bestimmten Hühnern eine ganz einzigartige Verbindung. Und es ist wirklich toll zu beobachten, wie die Tiere und die Kinder miteinander interagieren. Von dummen Hühnern kann absolut nicht die Rede sein!

Nie mehr Eier kaufen...

Ich bezeichne unsere Hühner gerne aus "Haustiere mit Nutzfaktor". Sie werden gehegt und gepflegt und wenn es einem Huhn mal nicht gut geht, fahren wir selbstverständlich auch zum Tierarzt - so wie wir es mit unseren Katzen auch tun. Dennoch haben Hühner aber einen unschlagbaren Nutzen: sie legen Eier! Wer sich einmal mit der Haltung von Legehennen beschäftigt hat, der weiß, dass diese Tiere nur einem einzigen Zweck dienen: in kurzer Zeit durch das Legen möglichst vieler und am besten noch möglichst großer Eier für Profit sorgen. Nimmt die Legeleistung ab, ist das Tier nicht mehr nützlich und wird gegen ein neues frisches Tier ausgetauscht. Seit Jahren tun uns diese Hühner einfach nur leid. Da macht es auch keinen Unterschied, ob man die Eier beim Bauern um die Ecke holt - auch dort gibt es nämlich nur die sogenannten Hybridhennen, die nur dem Zweck des Eierlegens dienen.

Wir wollten also ganz bewusst Hühner haben, um unseren Bedarf an Eier decken zu können und nach Möglichkeit keine Eier mehr zukaufen zu müssen. Man darf aber natürlich nicht vergessen, dass die Eier aus den großen Legebetrieben nicht ausschließlich als Frühstücksei auf dem Tisch landen! Ein Großteil wird weiterverarbeitet. Aber zumindest unsere geliebten Frühstückseier sollten nur noch aus dem eigenen Garten kommen. Und das klappt bisher so gut, dass wir auch immer wieder Eier an Nachbarn, Freunde und Kollegen abgeben können. Und die rennen uns die Bude ein! Denn die Eier von den eigenen Hühnern schmecken so viel besser, als die gekauften vom Bauern oder aus dem Supermarkt! Das liegt vor allem an der Fütterung. Hochwertiges Futter ist im Vergleich zu dem Futter, das in großen Betrieben verwendet wird, natürlich wesentlich teurer - würden die Betriebe entsprechendes Futter verfüttern, würden die Eier wohl deutlich teurer verkauft werden müssen... Wir möchten aber nicht am Futter sparen und so gibt es neben Pellets und Körnern auch noch eine ganze Reihe von Futterergänzungen und Leckerlies, die die "Turbohühner" in den großen Betrieben wohl nie sehen werden...

Wo Hühner sind, wächst kein Unkraut mehr

Und leider auch kein Gras... Also zumindest in unserem Hühnerauslauf nicht *lach* Der sogenannte Rasen bestand allerdings auch zu einem Großteil nur aus Moos, vielleicht war dieser Umstand auch maßgeblich mit dafür verantwortlich, dass der Boden recht schnell einer Staubwüste glich... Ein Versuch den Boden wieder dauerhaft zu begrünen ist gescheitert. Immerhin konnte ich aber mit einigen hühnerresistenten Pflanzen für etwas Grün und Struktur im Auslauf sorgen! Aber Unkraut sieht man in den Bereichen, in denen sich die Hühner aufhalten dürfen, wirklich gar nicht mehr. Wo vorher fast mannshoch Brennnesseln wuchsen, wächst nun nichts mehr *lach* Die Hühner halten ihren Bereich wirklich gut unkrautfrei...

Einfach mal die Ruhe genießen und beobachten

Wir möchten unsere befiederten Familienmitglieder wirklich nicht mehr missen! Jeden Tag passiert etwas Lustiges oder Spannendes. Oder man setzt sich einfach zu ihnen und beobachtet sie. Das entschleunigt so sehr und lässt einen zur Ruhe kommen. Sie wuseln geschäftig umher, kommunizieren miteinander oder mit uns, holen sich ein Leckerchen oder Streicheleinheiten ab, oder streiten sich um einen dicken Regenwurm. Wenn ihr noch keine Hühner habt, solltet ihr wirklich über die Anschaffung nachdenken...

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